Kurzbeschreibung der Luhe für Kajak- und Kanuwanderer
Unsere erste Einsetzstelle für Kajaks befindet sich in Soderstorf an der Straßenbrücke direkt gegenüber der alten Mühle. Die Luhe darf hier wegen ihrer geringen Wassertiefe noch nicht mit Kanus befahren werden. Daher ist man hier oft auch an Wochenenden komplett allein unterwegs. Herrliche Flußabschnitte mit Kurven und Stromschnellen sind allerdings eher etwas für den geübteren Paddler. Umgestürzte Bäume werden hier nicht so oft vom Luheverband entfernt wie auf dem beliebteren Abschnitt ab Wetzen. Kurz nachdem die Luhe und die Lopau sich vereinen (haben Sie den dort vergrabenen Goldschatz entdeckt ?), erreichen Sie Oldendorf/Luhe. Für eine Weiterfahrt müssen Sie dort die Mühlenanlage ca. 400m umtragen, bis Sie an der Marxener Straße wieder einsetzen können. Wir empfehlen Ihnen dafür, einen Kajakwagen zu mieten. Danach geht´s weiter meist recht kurvenarm auf der Luhe bis nach Wetzen.
Die erste Einsetzstelle an der Luhe für Kanus befindet sich dann an der Straßenbrücke bei Wetzen. Parken Sie dort unten auf der Wiese bitte insbesondere an den Wochenenden sehr platzsparend. In Wetzen befindet sich ein Holzsteg an der rechten Uferseite, der den Einstieg leicht macht (s. Foto rechts). Nach nur ein paar Minuten befinden Sie sich in wunderschöne Natur fernab der Zivilisation.
Nach ca. 20 Paddelminuten müssen Sie bereits die erste kleine Staustufe durchfahren. Das ist aber keinesfalls gefährlich sondern eher spaßig. Kurz darauf weist ein Hinweisschild darauf hin, dass das Luhmühlener Wehr nicht zu Umtragen sei. Braucht man auch nicht, denn mittlerweile gibt es dieses Wehr in Luhmühlen gar nicht mehr. Stattdessen befindet sich dort nach gut einer Stunde Paddelzeit ein ca. 100 Meter langer Abschnitt mit Stromschnellen, die man tunlichst im ausreichendem Abstand (wir empfehlen mindestens 50 Meter) zueinander befährt. Ansonsten kann es schon mal brenzlig werden, wenn ein Kanu dort kentert. Nachfolgende Boote können dann nämlich nicht einfach anhalten. Das passiert zwar sehr selten, aber trotzdem sollte man immer darauf hinweisen. Der Sicherheitsabstand bei erhöhter Geschwindigkeit wird ja auch beim Autofahren größer…
Kurz darauf passieren Sie den Ort Luhmühlen, in dem alljährlich internationale Reitturniere stattfinden. Hier ist ebenfalls ein beliebter Einstiegspunkt, der für alle gut geeignet ist, die nicht länger als 3 Stunden paddeln möchten. Hier befindet sich auch eine Dixi-Toilette und auf der anderen Straßenseite eine Picknickwiese, die sich sehr gut zum Rasten eignet.
Von Luhmühlen geht´s weiter durch wunderschöne bewaldete Abschnitte. Abseits aller „Zivilisation“ führt Sie der natürliche Flusslauf durch den Lobker Park mit seinem beeindruckenden Baum- und Pflanzenbestand.
Ein gute Paddelstunde von Luhmühlen enfernt befindet sich das Wehr am Gut Schnede. Dort müssen Sie Ihr Kanu ca. 20 m umtragen. Wie das geht ? Fahren Sie langsam an der renovierten Wehranlage vorbei und steigen Sie unmittelbar dahinter auf der rechten Seite aus. Sie erkennen die Stelle an dem plattgetretenen Ufer kurz vor den beiden querliegenden Bahnschwellen, die Sie am versehentlichen Weiterfahren hindern. Mittlerweile stehen dort auch Hinweisschilder, so dass man eigentlich nichts falsch machen kann. Tragen Sie Ihr Kanu hinter die Wehranlage und steigen Sie dort wieder ein. Bitte ziehen Sie das Kanu nicht hinter sich her – das mögen die Bootsrümpfe nicht. Wenn Ihnen die Kanus zu schwer sind, helfen sie sich gegenseitig und vor allem: Nehmen Sie Ihr Gepäck vor dem Umtragen aus dem Kanu. Meist ist das Gepäck schwerer als das Boot… . Die Umtragestelle eigenet sich auch sehr gut als Raststelle. Denken Sie dann bitte daran, die Ausstiegsstelle für andere Paddler freizuhalten und bitte nehmen Sie Ihre Abfälle wieder mit. Rechts finden Sie übrigens auch noch mal ein Foto von unserem Kapitän kurz vor der Wehranlage, die allerdings 2016 erneuert wurde.
Vorbei am Gut Schnede, einstmals mit über 300 Teichen die größte Forellenzucht Europas, erreichen Sie nach ca. 30 Minuten die Schwallstufe, die man durchfahren kann (s. Foto rechts), auch wenn ein Hinweisschild zum Umtragen auf der rechten Seite animiert. Das Durchfahren macht einen Heidenspaß – auch wenn man dort ein bisschen Wasser „aufnimmt“. Nach einer weiteren knappen halben Paddelstunde erreichen Sie direkt hinter der Straßenbrücke auf der linken Seite die Anlegestelle an der Grillhütte Garstedt-Vierhöfen . Hier sind einige Sitzgelegenheiten, ausreichend Parkmöglichkeiten und eine Dixi-Toilette vorhanden. Allerdings gibt es hier keine Mülltonnen. Daher denken Sie am besten an eine Mülltüte, damit Sie Ihren Abfall zuhause entsorgen können. Noch ein Tipp: Achten Sie hier bitte auf Ihre Kinder. Häufig rennen die Kleinen auf die Brücke, um die Ankunft der anderen zu verfolgen. Und nach einigen Stunden in der Natur vergessen sie häufig, dass es auch noch Autos gibt…
Wenn Sie noch nicht genug vom Paddeln haben, lädt die Luhe Sie zur Weiterfahrt bis zum Bootsanleger vor Bahlburg (ca. 45 Minuten, Ausstieg rechts, Dixi-Toilette) oder sogar bis Luhdorf (ca. 1,5 Stunden) ein. Dort müssen Sie vor dem Sperrwerk rechts am Holzanleger aussteigen. Wer von hier aus noch bis Winsen weiterfahren möchte, muss sein Kanu hier ca. 150 Meter umtragen und hinter dem Sperrwerk wieder einsetzen. Wir empfehlen Ihnen, sich für diese Umtragestelle einen Kanuwagen zu mieten. Die Strecke von Luhdorf bis Winsen ist allerdings nicht mehr so schön wie der vorherige Abschnitt. Sie unterqueren eine Autobahn, die Bahnlinie Hamburg – Hannover und eine ehemalige Bundesstraße. Kurz dahinter befindet sich rechts der Holzanleger direkt am Luhespielplatz.
Befahrungsregelungen für die Luhe
Der Landkreis Harburg hat zum Schutz der Natur einige Befahrensregeln verordnet. Bitte halten Sie sich unbedingt daran. Ansonsten müssen Sie mit empfindlichen Bußgeldern rechnen. Die Luhe darf erst ab der Einstiegsstelle Wetzen mit Kanus / Canadiern befahren werden. Um die Tierwelt zu schonen, sind die Zeiten von 9.00 – 18.00 Uhr begrenzt. An Himmelfahrt und am Pfingstwochenende (Samstag, Sonntag und Montag) ist das Befahren der Luhe erst ab Garstedt möglich. Das Anlegen ist nur an Ein- und Ausstiegstellen gestattet. Bitte halten Sie sich zudem freiwillig daran, während der Kanutour auf den Konsum von Alkohol zu verzichten, da es immer wieder zu „Entgleisungen“ alkoholisierter Paddler kommt. Wenn es schon nicht mehr ohne Alkohol geht, verschieben Sie bitte den Alkoholkonsum auch zu Ihrer eigenen Sicherheit auf die Zeit nach der Kanutour oder suchen Sie sich besser eine andere Freizeitbeschäftigung aus.
Befahrbare Flußlänge
Von der ersten möglichen Einstiegsstelle für Kanus in Wetzen bis nach Winsen hat die Luhe eine Länge von ca. 28 km. Das Gewässer ist durchschnittlich 7 bis 12 m breit, teilweise zahlreiche Windungen, meist Stehhöhe außer in einigen Windungen und vor Wehrstufen. Für mehrtägige Touren ist die Luhe aufgrund fehlender Wasserwanderrastplätze nicht geeignet.
Schwierigkeitsgrad
Die Luhe ist nach unserer ausführlichen Einweisung auch für Ungeübte zu bewältigen. Allerdings ist die Wahrnehmung dabei oft doch sehr unterschiedlich. Es gibt hier und da einige Staustufen, die man überwinden muss – vor allem im ersten Abschnitt – allerdings sind diese „Hindernisse“ für die meisten eher spannend als gefährlich. Hin und wieder gibt es tiefhängende Äste, wo man sich nach vorn beugen sollte. Aus Sicherheitsgründen haben wir auf allen Flüssen das Mindestalter für mitfahrende Kinder auf 3 Jahre festgelegt. Die mittlere Strömung beträgt ungefähr 4 km/h bei normalem Wasserstand.
Befahrungshäufigkeit
An Wochenenden im Sommer kann die Luhe schon einmal sehr stark frequentiert werden. Wer die beliebtesten Einstiegszeiten meidet (10.00h -12.00h) oder von montags bis freitags unterwegs ist, kann den Fluss aber meistens in seiner ganzen Abgeschiedenheit genießen. Familien empfehlen wir eher, den Sonntag statt Samstag als Ausflugstag zu wählen.
Wehre/Schleusen
Die Umtragestelle für Kajaks in Oldendorf beträgt ca. 400m.
Das Wehr am Gut Schnede muss links umtragen werden. Der Ausstieg ist aber sehr einfach und man braucht das Kanu nur ca. 20 Meter tragen.
Das Sperrwerk in Luhdorf muss rechts ca. 150m umtragen werden.